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Die simulatorunterstützende Energiemanagementstrategie bei Porsche Formula E ist eine der modernsten auf der ganzen Welt. Die 3 Meter hohe Struktur ruht auf einer 19-Tonnen-Stahlplatte und befindet sich in einem großen fensterlosen Raum.
Das Monocoque sieht zwar aus wie eine Seifenkiste, verfügt aber tatsächlich über alle Elemente des neuen Porsche 99X Electric, die für die Simulatorprüfung entscheidend sind. Es gibt ein Originallenkrad des 99X Electric, und jeder Knopf hat genau dieselben Funktionen wie im echten Sportwagen.
Der Bildschirm vor dem Fahrer zeigt ein 180°-Panorama der Rennstrecke, und die Ingenieure sitzen vor ihren Computern und beobachten jede simulierte Fahrt durch Sicherheitsglas.
Das System lässt den Fahrer in seinem Cockpit zwar jede kleinste Unebenheit des Bodens fühlen, die G-Kräfte beim Beschleunigen, Bremsen und Kurvenfahren sind aber nicht spürbar. Ähnlich wie an Bord eines Schiffs passen die optische Wahrnehmung und die Signale des Gleichgewichtsorgans nicht zusammen. Das Gehirn muss die Informationen abstrahieren.
Die in den Simulator eingespeisten Profile sind äußerst präzise und basieren auf millimetergenauen Scans. Auf diese Weise liefern die Trainingseinheiten detaillierte Kenntnisse der Strecke und ermöglichen eine Grundkonfiguration für individuelle Rennwagen und Routen.
Die wichtigste Vorbereitung in der Formel E ist aber das Testen verschiedener Softwareprogramme für effizientes Energiemanagement. Es muss in jeder Sekunde so viel Strom wie möglich zur Verfügung stehen. Im Qualifikationsmodus verfügen die Porsche-Fahrer über maximal 250 kW; auf einer einzigen schnellen Runde hat das Energiesparen aber wenig Auswirkungen auf die Reichweite.
Die Standardbatterie ist beim Start vollständig aufgeladen und hat eine Kapazität von 52 kW. Während des Rennens wird sie durch regeneratives Bremsen ständig aufgeladen. Diese Energierückgewinnung erfolgt automatisch über den Elektromotor an der Hinterachse.
Ein Brake-by-Wire-System regelt, ob oder in welchem Ausmaß die Hydraulikbremse angezogen und wann der Elektromotor an der Hinterachse verlangsamt wird, um kinetische in elektrische Energie umzuwandeln.