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Die britische Tourenwagenmeisterschaft (BTCC) wird in der Saison 2020 – also noch vor dem geplanten Technologiewechsel 2022 – einen mit Hybridtechnik ausgestatteten Rennwagen testen.
Die Entwicklung des Hybridantriebsstrangs, die erstmals im August 2018 angekündigt wurde, läuft also schneller als geplant. Bei einem Treffen von Teams der BTCC-Hybridarbeitsgruppe und anderen an der Rennserie Beteiligten wurde vor Kurzem darauf hingewiesen, dass man bei der endgültigen Festlegung des Zeitplans für die Einführung der Technologie beeindruckende Fortschritte erzielen konnte.
Dementsprechend wird ab Juni ein mit Hybridtechnik ausgestatteter Rennwagen getestet. Wenn alles reibungslos läuft, wird er dann im Juli beim jährlich stattfindenden zweitägigen Reifentest der Rennserie im englischen Snetterton (Norfolk) auch erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.
Welches der vorhandenen BTCC-Autos für das Testverfahren ausgesucht wird, entscheiden der BTCC-Veranstalter TOCA und das Unternehmen Cosworth Electronics, das im Juli 2019 den Auftrag für Konstruktion, Lieferung und Wartung der Hybridsysteme bekommen hatte.
Mit einem intensiven Test- und Simulationsprogramm will man präzise festlegen, wie genau die vom Fahrer wählbare Hybridleistung bereitgestellt werden soll. Ziel ist es, das aktuelle erfolgreiche Ballastsystem der BTCC abzulösen. Es soll Energie regeneriert werden, die von den Fahrern mithilfe eines Knopfs am Lenkrad als Push-to-Pass oder als Abwehrsystem eingesetzt werden kann.
Mit den Tests sollen verschiedene Faktoren bestimmt werden, etwa wie viele Sekunden pro Runde die Hybridleistung verfügbar sowie wann und wie ihre Nutzung möglich sein soll. TOCA hat noch nicht bekannt gegeben, ob das Hybridauto 2020 an den Start gehen wird.
Die BTCC verfolgt das Ziel, dass alle in der Saison 2022 antretenden Wagen mit Hybridtechnik ausgestattet sind, wodurch sich neue Wettbewerbschancen und -strategien für die Teams ergeben.
BTCC-Direktor Alan Gow ist äußerst zufrieden mit dem, wie er sagt, „fantastischen Fortschritt” des Hybridprojekts.
„Man geht natürlich immer davon aus, dass es Problemchen geben wird, aber bisher gab es keine. Das ist ein großartiger Beleg für die hohe Qualität der beteiligten technischen Partner – natürlich nicht nur Cosworth, sondern auch Xtrac, PWR, Delta Motorsport, AP Racing und Goodyear”, sagte Gow.